Fast zeitgleich verliebte ich mich in einen Mann. Die Anziehungskraft zwischen uns war enorm, jedoch blieb er stets in einer Distanz zu mir, die mich trotzdem immer hoffen ließ, dass aus uns ein Paar werden könnte. Drei Schritte vor und vier wieder zurück. Ein Auf und Ab der Gefühle, Ich nahm eine Verlustangst bei mir war, die vorher nie spürbar war. Die Gedanken kreisten nur noch um ihn und warum es denn nicht sein konnte. Er war der erste Gedanke, mit dem ich wach wurde, er war der letzte Gedanke, mit dem ich einschlief. Wenn ich träumte, dann von ihm und diese Träume waren so real, dass ich einmal von einem Kuss von ihm wach wurde.

Kam er die drei Schritte auf mich zu, war es wie im Rausch, ich fühlte mich, als würde ich fliegen und dachte, jetzt hab ich ihn, nur um dann festzustellen, dass er selber erschreckt wieder vier Schritte zurückging und ich von meinem Höhenflug in ein abgrundtiefes Loch fiel, aus dem ich immer nur schwer wieder herausfand.

Irgendwann stellte ich fest, das ist kein Leben mehr. Die wenigen Vertrauten, die davon wussten, konnten es schon nicht mehr hören und so Sätze wie: „Vergiss den doch einfach.“ waren nicht hilfreich. So konnte ich nicht weiter machen. Mein Selbstwert war so gut wie nicht mehr vorhanden, ich klammerte mich an jede Begegnung mit ihm.